Faktoren der Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden

Eine Untersuchung bei Studierenden der IU Internationalen Hochschule Leipzig

Robin Meissner

Praxisprojekt 5 | IU Internationale Hochschule

Überblick

Forschungsfrage

„Welche Faktoren beeinflussen die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden bei Studierenden der IU Internationalen Hochschule Leipzig im Vergleich zu Nutzenden?"

Zielsetzung

  • Identifikation konkreter Gründe für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden
  • Detaillierter Vergleich zwischen Nutzenden und Nicht-Nutzenden
  • Kritische Prüfung aufgestellter Hypothesen auf Basis realer Umfragedaten
145
Befragte Studierende
83%
Nutzen digitale Zahlungsmethoden
17%
Nutzen keine digitalen Zahlungsmethoden
Verteilung Nutzer vs. Nicht-Nutzer
Abbildung 1: Verteilung der Nutzer und Nicht-Nutzer digitaler Zahlungsmethoden unter den befragten Studierenden

Wichtigste Erkenntnisse

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Bekanntheit digitaler Zahlungsmethoden unter den Studierenden sehr hoch ist, mit Bekanntheitsraten von 99% für PayPal, 90% für Apple Pay und 84% für Klarna. Die tatsächliche Nutzung liegt jedoch deutlich darunter.

Als Hauptgründe für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden wurden "bisherige Untätigkeit" (59%), "Kontrollverlust über Finanzen" (47%), "Datenschutzbedenken" (41%) und "Sicherheitsbedenken" (31%) identifiziert.

Trotz der identifizierten Barrieren hat die Untersuchung ein hohes Zukunftspotenzial für digitale Zahlungsmethoden aufgezeigt: 97% der Nicht-Nutzer können sich vorstellen, in Zukunft digitale Zahlungsmethoden zu nutzen.

Theoretische Grundlagen

Technology Acceptance Model (TAM)

Das Technology Acceptance Model (TAM), entwickelt von Davis (1989), basiert auf der Annahme, dass die tatsächliche Nutzung einer Technologie maßgeblich von zwei zentralen Faktoren beeinflusst wird:

  • Wahrgenommene Nützlichkeit (Perceived Usefulness): Der Grad, zu dem eine Person glaubt, dass die Nutzung eines bestimmten Systems ihre Leistung verbessern würde.
  • Wahrgenommene Benutzerfreundlichkeit (Perceived Ease of Use): Der Grad, zu dem eine Person glaubt, dass die Nutzung eines bestimmten Systems frei von Aufwand wäre.

Diese Faktoren beeinflussen die Einstellung gegenüber der Nutzung einer Technologie, die wiederum die Verhaltensabsicht und letztendlich die tatsächliche Nutzung bestimmt.

Innovation Resistance Theory (IRT)

Die Innovation Resistance Theory (IRT), entwickelt von Ram und Sheth (1989), befasst sich spezifisch mit den Faktoren, die zur Ablehnung oder zum Widerstand gegenüber Innovationen führen. Sie identifiziert zwei Hauptkategorien von Barrieren:

  • Funktionale Barrieren:
    • Nutzungsbarriere: Inkompatibilität mit bestehenden Praktiken
    • Wertbarriere: Kein ausreichender relativer Vorteil
    • Risikobarriere: Verschiedene Arten von Risiken (physisch, ökonomisch, funktional, sozial)
  • Psychologische Barrieren:
    • Traditionsbarriere: Konflikt mit bestehenden Traditionen und Normen
    • Imagebarriere: Negative Assoziationen oder Vorurteile

Innovationsakzeptanz nach Rogers

Die Diffusionstheorie von Rogers (2003) beschreibt den Prozess der Verbreitung von Innovationen in sozialen Systemen. Ein zentraler Aspekt ist das 5-Phasen-Modell der Innovationsakzeptanz:

  1. Wissensphase (Knowledge): Bewusstsein für die Existenz und grundlegende Funktionalität der Innovation
  2. Überzeugungsphase (Persuasion): Bildung einer positiven oder negativen Einstellung gegenüber der Innovation
  3. Entscheidungsphase (Decision): Entscheidung, die Innovation anzunehmen oder abzulehnen
  4. Implementierungsphase (Implementation): Tatsächliche Nutzung der Innovation
  5. Bestätigungsphase (Confirmation): Suche nach Bestätigung für die Entscheidung

Rogers identifiziert zudem verschiedene Adopterkategorien (Innovatoren, frühe Adopter, frühe Mehrheit, späte Mehrheit, Nachzügler), die sich in ihrer Bereitschaft zur Adoption von Innovationen unterscheiden.

Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT)

Die Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT), entwickelt von Venkatesh et al. (2003), integriert verschiedene Modelle und Theorien zur Technologieakzeptanz. Sie identifiziert vier Hauptfaktoren:

  • Leistungserwartung (Performance Expectancy): Der Grad, zu dem eine Person glaubt, dass die Nutzung eines Systems ihre Leistung verbessern wird.
  • Aufwandserwartung (Effort Expectancy): Der Grad der Einfachheit, der mit der Nutzung eines Systems verbunden ist.
  • Sozialer Einfluss (Social Influence): Der Grad, zu dem eine Person wahrnimmt, dass wichtige andere Personen glauben, sie sollte das neue System nutzen.
  • Unterstützende Rahmenbedingungen (Facilitating Conditions): Der Grad, zu dem eine Person glaubt, dass eine organisatorische und technische Infrastruktur existiert, um die Nutzung des Systems zu unterstützen.

Zusätzlich identifiziert das UTAUT-Modell vier Moderatorvariablen: Geschlecht, Alter, Erfahrung und Freiwilligkeit der Nutzung.

Ergebnisse

Bekanntheit mobiler Zahlungsmethoden

Bekanntheit mobiler Zahlungsmethoden
Abbildung 2: Bekanntheit verschiedener digitaler Zahlungsmethoden unter den befragten Studierenden

Die Bekanntheit verschiedener digitaler Zahlungsmethoden unter den befragten Studierenden ist insgesamt sehr hoch:

  • PayPal: 99% Bekanntheit
  • Apple Pay: 90% Bekanntheit
  • Klarna: 84% Bekanntheit
  • Google Pay: 69% Bekanntheit
  • Samsung Pay: 27% Bekanntheit

Die hohe Bekanntheit digitaler Zahlungsmethoden deutet darauf hin, dass mangelndes Wissen über die Existenz dieser Technologien kein wesentlicher Faktor für deren Ablehnung ist.

Tatsächliche Nutzung mobiler Zahlungsmethoden

Tatsächliche Nutzung mobiler Zahlungsmethoden
Abbildung 3: Tatsächliche Nutzung verschiedener digitaler Zahlungsmethoden unter den befragten Studierenden

Während die Bekanntheit digitaler Zahlungsmethoden sehr hoch ist, zeigt sich bei der tatsächlichen Nutzung ein differenzierteres Bild:

  • PayPal: 76% Nutzung (vs. 99% Bekanntheit)
  • Apple Pay: 41% Nutzung (vs. 90% Bekanntheit)
  • Klarna: 29% Nutzung (vs. 84% Bekanntheit)
  • Google Pay: 9% Nutzung (vs. 69% Bekanntheit)
  • Keine Nutzung: 17% der Befragten

Die Diskrepanz zwischen Bekanntheit und tatsächlicher Nutzung ist bei allen Anbietern deutlich ausgeprägt, wobei sie bei Google Pay besonders stark ist (69% Bekanntheit vs. 9% Nutzung).

Gründe für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden

Gründe für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden
Abbildung 4: Hauptgründe für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden bei Nicht-Nutzern

Die Befragung der Nicht-Nutzer (n=32) ergab folgende Hauptgründe für die Ablehnung:

  • Bisherige Untätigkeit: 59% - Viele Nicht-Nutzer haben keine aktive Entscheidung gegen digitale Zahlungsmethoden getroffen, sondern sind aus Gewohnheit oder Trägheit bei traditionellen Methoden geblieben.
  • Kontrollverlust über Finanzen: 47% - Befürchtung, dass digitale Zahlungen weniger "greifbar" sind als Bargeld und daher möglicherweise zu höheren Ausgaben führen könnten.
  • Datenschutzbedenken: 41% - Misstrauen gegenüber der Sicherheit persönlicher Daten im digitalen Raum.
  • Sicherheitsbedenken: 31% - Angst vor Betrug oder Missbrauch.
  • Mangelnde Verfügbarkeit: 19% - Begrenzte Akzeptanz bei bestimmten Händlern oder in bestimmten Situationen.

Gründe für die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden

Gründe für die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden
Abbildung 5: Hauptgründe für die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden bei Anwendern

Die Befragung der Nutzer (n=113) ergab folgende Hauptgründe für die Nutzung:

  • Bequemlichkeit: 51% (sehr wichtig) - Die einfache und unkomplizierte Nutzung ist ein Haupttreiber.
  • Schnelligkeit: 51% (sehr wichtig) - Die Zeitersparnis bei Zahlungsvorgängen ist ein wesentlicher Vorteil.
  • Verfügbarkeit: 47% (wichtig) - Die Möglichkeit, jederzeit und überall Zahlungen tätigen zu können.
  • Sauberkeit (Hygiene): 36% (eher wichtig) - Besonders relevant vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie.
  • Sicherheit: 34% (wichtig) - Interessanter Kontrast zu den Sicherheitsbedenken der Nicht-Nutzer.

Anwendungsbereiche digitaler Zahlungsmethoden

Anwendungsbereiche digitaler Zahlungsmethoden
Abbildung 6: Hauptanwendungsbereiche digitaler Zahlungsmethoden bei Nutzern

Die Analyse der Anwendungsbereiche zeigt, dass digitale Zahlungsmethoden in verschiedenen Kontexten genutzt werden:

  • Online-Shopping: 69% - Der mit Abstand häufigste Anwendungsbereich.
  • Reisen und Transport: 36% - Für Flugtickets, Bahnfahrten oder Taxifahrten.
  • Einkäufe im Geschäft: 31% - Im stationären Handel.
  • Zahle alles und überall, wenn möglich: 30% - Universeller Einsatz, wenn möglich.
  • Restaurant und Unterhaltung: 26% - In Restaurants oder für Unterhaltungsangebote.

Die Dominanz des Online-Shoppings deutet darauf hin, dass digitale Zahlungsmethoden hier einen klareren Mehrwert bieten oder besser etabliert sind als im stationären Handel.

Zukünftige Nutzungsabsicht bei Nicht-Nutzern

Zukünftige Nutzungsabsicht bei Nicht-Nutzern
Abbildung 7: Zukünftige Nutzungsabsicht digitaler Zahlungsmethoden bei aktuellen Nicht-Nutzern

Trotz der genannten Bedenken und Barrieren können sich 97% der Nicht-Nutzer vorstellen, in Zukunft digitale Zahlungsmethoden zu nutzen. Dies deutet auf ein hohes Potenzial für eine breitere Adoption hin, sofern die identifizierten Barrieren adressiert werden können.

Nutzer vs. Nicht-Nutzer

Nutzer (83%)

Hauptgründe für die Nutzung:

51%
Bequemlichkeit
51%
Schnelligkeit
47%
Verfügbarkeit
36%
Sauberkeit (Hygiene)
34%
Sicherheit

Nicht-Nutzer (17%)

Hauptgründe für die Ablehnung:

59%
Bisherige Untätigkeit
47%
Kontrollverlust über Finanzen
41%
Datenschutzbedenken
31%
Sicherheitsbedenken
19%
Mangelnde Verfügbarkeit

Schlüsselunterschiede zwischen Nutzern und Nicht-Nutzern

  • Wahrnehmung von Sicherheit: Während 34% der Nutzer Sicherheit als wichtigen Grund für die Nutzung angeben, nennen 31% der Nicht-Nutzer Sicherheitsbedenken als Grund für die Ablehnung. Dies deutet auf eine grundlegend unterschiedliche Wahrnehmung der Sicherheit digitaler Zahlungsmethoden hin.
  • Verfügbarkeit: 47% der Nutzer sehen Verfügbarkeit als Vorteil, während 19% der Nicht-Nutzer mangelnde Verfügbarkeit als Hindernis betrachten.
  • Kontrolle über Finanzen: 47% der Nicht-Nutzer befürchten einen Kontrollverlust über ihre Finanzen, während dieser Aspekt bei den Nutzern weniger problematisch zu sein scheint.
  • Bequemlichkeit und Schnelligkeit: Für jeweils 51% der Nutzer sind dies die Hauptgründe für die Nutzung, während diese Aspekte bei Nicht-Nutzern weniger Gewicht zu haben scheinen.
  • Trägheit: 59% der Nicht-Nutzer geben "bisherige Untätigkeit" als Hauptgrund für die Nicht-Nutzung an, was auf ein hohes Potenzial für zukünftige Adoption hindeutet.

Theoretische Einordnung der Unterschiede

Technology Acceptance Model (TAM):

  • Nutzer: Hohe wahrgenommene Nützlichkeit (Bequemlichkeit, Schnelligkeit) und Benutzerfreundlichkeit.
  • Nicht-Nutzer: Geringere wahrgenommene Nützlichkeit und Bedenken bezüglich der Benutzerfreundlichkeit.

Innovation Resistance Theory (IRT):

  • Nutzer haben funktionale und psychologische Barrieren überwunden.
  • Nicht-Nutzer zeigen Widerstand durch funktionale Barrieren (Risiko, Nutzung, Wert) und psychologische Barrieren (Tradition).

Innovationsakzeptanz nach Rogers:

  • Nutzer haben alle Phasen des Adoptionsprozesses durchlaufen.
  • Nicht-Nutzer sind in frühen Phasen (Wissen, Überzeugung, Entscheidung) steckengeblieben.

Hypothesen

Bestätigte Hypothesen

H1: Datenschutzbedenken erhöhen Ablehnung mobiler Zahlungen

Bestätigt: 41% der Nicht-Nutzer geben Datenschutzbedenken als Grund für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden an, womit dieser Faktor an dritter Stelle der Ablehnungsgründe steht.

H2: Sicherheitsängste führen zur Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden

Bestätigt: 31% der Nicht-Nutzer nennen Sicherheitsbedenken als Grund für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden.

H4: Wunsch nach finanzieller Kontrolle fördert Nutzung von Bargeld

Stark bestätigt: 47% der Nicht-Nutzer geben "Kontrollverlust über Finanzen" als Grund für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden an, womit dieser Faktor an zweiter Stelle der Ablehnungsgründe steht.

H6: Bequemlichkeit treibt Nutzung mobiler Zahlungen

Stark bestätigt: 51% der Nutzer bewerten Bequemlichkeit als "sehr wichtig" für ihre Entscheidung, digitale Zahlungsmethoden zu nutzen, womit dieser Faktor gemeinsam mit Schnelligkeit an erster Stelle der Nutzungsmotive steht.

H11: "Bisherige Untätigkeit" (Trägheit) ist der Hauptgrund für Nicht-Nutzung

Bestätigt: Mit 59% ist "bisherige Untätigkeit" der am häufigsten genannte Grund für die Nicht-Nutzung digitaler Zahlungsmethoden.

Teilweise bestätigte Hypothesen

H3: Technische Skepsis beeinflusst Ablehnung mobiler Zahlungen

Teilweise bestätigt: 13% der Nicht-Nutzer geben "Abhängigkeit von der Technologie" als Grund für die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden an. Dieser Anteil ist zwar signifikant, liegt aber deutlich unter anderen Faktoren.

H7: Technische Verfügbarkeit erhöht Akzeptanz mobiler Zahlungen

Teilweise bestätigt: 47% der Nutzer bewerten Verfügbarkeit als "wichtig" für ihre Entscheidung, digitale Zahlungsmethoden zu nutzen. Gleichzeitig geben 19% der Nicht-Nutzer "mangelnde Verfügbarkeit" als Grund für die Ablehnung an.

H14: Hygienische Aspekte spielen eine Rolle bei mobiler Zahlung

Teilweise bestätigt: 36% der Nutzer bewerten Sauberkeit (Hygiene) als "eher wichtig" für ihre Entscheidung, digitale Zahlungsmethoden zu nutzen. Dieser Faktor liegt damit im mittleren Bereich der Nutzungsmotive.

Nicht bestätigte Hypothesen

H15: Einzelhandel ist Hauptanwendungsbereich mobiler Zahlungen

Nicht bestätigt: Mit 31% liegt die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden im stationären Handel (Einzelhandel) deutlich hinter dem Online-Shopping (69%) und auch hinter Reisen und Transport (36%).

H5, H8, H9, H10: Weitere nicht bestätigte Hypothesen

Folgende Hypothesen konnten anhand der erhobenen Daten nicht bestätigt werden:

  • H5: Sozialer Einfluss erhöht Akzeptanz mobiler Zahlungen.
  • H8: Weibliche Studierende haben stärkere Datenschutz- und Sicherheitsbedenken.
  • H9: Ältere Studierende lehnen digitale Zahlungsmethoden stärker ab.
  • H10: Technikaffine Studierende bevorzugen mobile Zahlungen stark.

Empfehlungen

Für Anbieter digitaler Zahlungsmethoden

  1. Adressierung von Sicherheits- und Datenschutzbedenken
    • Transparente Kommunikation über Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen
    • Hervorhebung von Sicherheitsfeatures (Zwei-Faktor-Authentifizierung, Biometrie)
    • Bildungsmaßnahmen zum Verständnis der Sicherheitsmechanismen
  2. Förderung der finanziellen Kontrolle
    • Implementierung von Ausgabenübersicht und -analyse
    • Angebot von Ausgabenlimits und Benachrichtigungen
    • Offline-Verfügbarkeit von Kontoinformationen
  3. Überwindung der "bisherigen Untätigkeit"
    • Niedrigschwellige Einstiegsangebote
    • Anreize für Erstnutzung (Rabatte, Cashback)
    • Integration in bestehende Gewohnheiten
  4. Erweiterung der Akzeptanz im stationären Handel
    • Verstärkte Kooperationen mit Händlern
    • Schulung von Verkaufspersonal
    • Erhöhung der Sichtbarkeit am Point of Sale

Für Bildungseinrichtungen

  1. Integration digitaler Finanzkompetenz in die Lehre
    • Integration von Themen wie digitale Finanzkompetenz in relevante Studiengänge
    • Angebot von Workshops und Seminaren
    • Förderung praxisnaher Projekte
  2. Berücksichtigung studiengangspezifischer Unterschiede
    • Entwicklung zielgruppenspezifischer Bildungsangebote
    • Förderung des interdisziplinären Austauschs
    • Integration digitaler Zahlungsmethoden in fachspezifische Kontexte
  3. Digitale Infrastruktur und Vorbildfunktion
    • Angebot digitaler Zahlungsoptionen auf dem Campus
    • Digitalisierung von Verwaltungsprozessen
    • Kooperationen mit Anbietern für spezielle Angebote

Allgemeine Handlungsempfehlungen

  1. Informations- und Bildungskampagnen
    • Zielgruppenspezifische Informationsmaterialien
    • Peer-to-Peer-Ansätze zum Erfahrungsaustausch
    • Praxisnahe Demonstrationen
  2. Niedrigschwellige Einstiegsangebote
    • Testphasen ohne Verpflichtung
    • Begleitete Erstnutzung
    • Schrittweise Einführung
  3. Adressierung spezifischer Bedenken
    • Transparente Sicherheits- und Datenschutzinformationen
    • Tools zur finanziellen Kontrolle
    • Verbesserung der Offline-Funktionalität
  4. Nutzung des hohen Zukunftspotenzials
    • Langfristige Strategien zur Erhöhung der Akzeptanz
    • Regelmäßige Evaluation der Akzeptanz und Nutzung
    • Kontinuierliche Innovation und Verbesserung

Fazit

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Ablehnung digitaler Zahlungsmethoden bei Studierenden der IU Internationalen Hochschule Leipzig auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, wobei "bisherige Untätigkeit", "Kontrollverlust über Finanzen", "Datenschutzbedenken" und "Sicherheitsbedenken" dominieren.

Trotz dieser Barrieren besteht ein hohes Potenzial für eine breitere Adoption, da 97% der Nicht-Nutzer sich vorstellen können, in Zukunft digitale Zahlungsmethoden zu nutzen. Dies deutet darauf hin, dass die identifizierten Barrieren nicht unüberwindbar sind und durch gezielte Maßnahmen adressiert werden können.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung bieten wertvolle Einblicke für Anbieter digitaler Zahlungsmethoden, Bildungseinrichtungen und andere Stakeholder, um die Akzeptanz und Nutzung digitaler Zahlungsmethoden zu fördern und bestehende Barrieren abzubauen.